Kultur

Gemäß ihrer natürlichen epiphytischen Lebensweise benötigen epiphytische Kakteen ein humoses und gut drainierendes Substrat.

Gute Blumenerde mit bis zu 50 % Zusatz von Bims oder Lavagrus sowie ggf. Perlite oder Kieselgur ist ein geeignetes Einheitssubstrat für fast alle Arten und Sorten. Die Pflanzen sollten etwa alle 2-3 Jahre umgetopft werden.

Zum Gießen wird kalkfreies Wasser, z.B. Regenwasser, dringend empfohlen. Während der Wachstumszeit zwischen Mai und September sowie bei sommerlichen Temperaturen benötigen die Pflanzen in der Regel reichliche wöchentliche Wassergaben, die während der Ruhezeit im Winter entsprechend reduziert werden. Im Gegensatz zu den Kugelkakteen sollte das Substrat möglichst nie völlig austrocknen, sondern stets eine milde Restfeuchte haben. Gelegentliches kurzzeitiges Austrocknen, z.B. bei urlaubsbedingter Abwesenheit, bleibt aber zumeist ohne negative Nachwirkungen, dagegen ist Staunässe in jedem Fall zu vermeiden, besonders bei kühlen Temperaturen oder während der Ruhezeit im Winter. Wurzelfäulnis ist sonst die unvermeidliche Folge.

Starkwüchsige Pflanzen, z.B. Epikakteen, erhalten während der Wachstumsperiode etwa zwischen Mai und September zweiwöchentlich einen stickstoffreichen Dünger (ausgeglichene N-P-K Zusammensetzung). Alternativ kann man bei diesen Pflanzen dem Substrat auch im Frühjahr sich langsam auflösende Düngeperlen in etwas niedrigerer Konzentration zusetzen. Bei langsam wachsenden oder kleinbleibenden Arten (z.B. Schlumbergera oder Hatiora) sollte die Düngung phosphat- und kalibetont bei reduzierter Stickstoffkonzentration sein (N niedriger als P und K, „Blühpflanzendünger“). Ab September bis ca. Ende Oktober erhalten die Pflanzen ca. 1-2mal pro Monat einen stickstofffreien Phosphat-Kali Dünger, zwischen Dezember und März/April sollte auf eine Düngung völlig verzichtet werden.

Epikakteen und viele der Wildarten (mit Ausnahme der wärmebedürftigen Arten von Hylocereus, Selenicereus, Pseudorhipsalis, Weberocereus und Epiphyllum) sollten zwischen Mai und September/Oktober draußen kultiviert werden. Hängende Pflanzen können in Bäume oder an Rankgitter gehängt, stehende Töpfe auf Stellagen aufgestellt werden. Die Unterbringung muss regengeschützt erfolgen, ebenso ist direkte Sonneneinstrahlung (Ausnahme früh morgens und spät nachmittags) zu vermeiden, da die Pflanzen sonst leicht mit Verfärbung der Triebe und hässlicher Fleckenbildung reagieren.

Der Winterstand sollte hell (jetzt auch sonnig!) und kühl sein (ca. 10–15 °C). Bei Schlumbergera Arten und Sorten ist allerdings während der Blütenbildung auf Temperaturen über 18 °C zu achten, da sonst die Blüten der weiß-, gelb- bis rotblühenden Kultivare rosa bis violett überhaucht sind.